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Dienstag, 28. Juli 2015

12. Kamm-Bike-Cross am 26.07.15 in Johanngeorgenstadt

Am Sonntag fällt mir das Aufstehen doch recht schwer, ich muss mich aus der Koje quälen wie lange nicht mehr. Entsprechend spät komme ich weg und in Johanngeorgencity an. Es ist empfindlich kalt, doch das ändert sich zum Glück zum Start des Rennens.
 
Wieso das Führungsfahrzeug, ein VW-Bus T4, in der Einführungsrunde den Weg durch eine Garagenanlage nimmt, bleibt sein Geheimnis. Ich tippe mal darauf, dass die Hauptstraße nicht für uns freigegeben wurde seitens der Behörden. Jedenfalls ist es sau eng, und ein hiesiger Garagenbesitzer guckt verwirrt aus der Wäsche bzw. seinem Opel Astra, als 279 Radler und ein T4 seine Garageneinfahrt kreuzen. Am Start stehen wir wieder neun Minuten. Pinkelpause für die Herren, ein Probeschuss für den Pistolero, nach drei Minuten ein weiterer Schuss durch Skispringer Richard Freitag, und ab geht die Hatz.

Der Motor läuft anfangs so überhaupt ganz und gar nicht, ich bekomme keinen vernünftigen Druck aufs Pedal und dümple mit 125 bis knapp 160 Schlägen durch den Forest. Na hui, Grundlagenausdauer 1 und 2, was’n da los? Das alles lässt sich nicht zeitnah beheben, also weiterkurbeln, und solange ich nicht einschlafe dabei, geht’s ja noch. Der Halbgasmodus setzt sich die komplette erste Runde fort, der Zug vorne um Sebastian „FK“ Stark, Straßenfahrer Lars Strehle, Bret Janschneider, Benjamin bzw. Michael bzw. Benjamin Michael, David Seidel und Patrick „Patte“ Oettel formerly known as Müller ist schon längst abgefahren. Wird schon werden, der Diesel kommt schon noch, der kommt doch immer … Immerhin sammelt meine Gruppe noch einen Tschechen und meine beiden Teamkollegen „Pitt Brett“ Götze und Bastian „HDW“ Wauschkuhn ein.

Runde zwei startet etwas entspannter, da einige Fahrer den Weg ins Ziel der 23-km-Runde nehmen. Laura „LH“ Hoffmüllers Schwestern verbotteln mich vorbildlich, sodass der alte Mann wenigstens nicht trockenläuft. Unsere Gruppe besteht aus vier bis acht Fahrern; das fluktuiert an jedem Anstieg mal mehr, mal weniger. Der Tscheche hat irgendwann die Faxen dicke und verabschiedet sich nach vorn. Wir lassen ihn einfach fahren, denn wir haben ihn ja schon einmal wieder eingeholt. Irgendwann gegen Ende der Runde sind wir nur noch zu dritt, Dr. O, Thomas Peschke und ich.

Wieder verbotteln mich die Schwestern von LH, und am langen, nicht allzu steilen Anstieg des Butterwegs übe ich leichten Druck aufs Pedal aus. Immerhin steigt der Puls auf brachiale 165 Schläge. Das reicht, um Thomas Peschke zumindest in Schwierigkeiten zu bringen, aber dann ist der Berg alle, und Thomas rollt auf den Flachstücken wieder ran. Robodoc übernimmt jetzt die Pace und koppelt seinen Teamkollegen Thomas erneut ab. Dass mein Motor heute noch anspringt, den Gedanken habe ich zu den Akten gelegt. Jetzt geht’s alleine mit Robodoc durch den Wald und in die Trailabfahrt. Da wir zusammen beinahe 80 Jahre alt sind, er Kind und Frau, ich Kater und Katze und einen ramponierten Ellenbogen habe, lassen wir Vorsicht walten und schalten bergab als auch später bergauf in den Altherrenmodus und genießen die Sonne und die schöne Landschaft. Den Schanzen-Uphill und den finalen Freibad-Col leiere ich unbeschwert und unschnell hinauf, wo Hot Doc, wie erwartet, vorbeifährt. Zum Sprinten um Platz vier fehlt mir das letzte Quäntchen Motivation, Druck sowieso.

FK fährt wieder alles in Grund und Boden. Benjamin bzw. Michael bzw. Benjamin Michael folgt mit Respektabstand, der Tscheche, den wir schon mal überholt hatten Mitte der ersten Runde, wird Dritter. Er hat sich scheinbar gut erholt oder ein Zünderli gegessen. Pitt Brett wird Neunter, HDW Zehnter. Unsere Youngsters Mike und Christian schlagen sich auf den kürzeren Runden sehr wacker, unser Oldster Andreas "EdFK" Stark auch, LH, vor Kurzem noch Mugel – halb Mensch, halb Kugel –, und Nichtversicherungsmaklerin Sandra Kaiser sowieso.
Die Siegerehrung zieht sich wieder etwas hin, aber fürs Baden und damit Versäumen derselben wie im letzten Jahr ist es zu kalt. Sandra bekommt ´ne elektrische Fliegenklatsche für Platz drei bei den alten Frauen. Ich fürchte, die bringt sie nun zu jedem Rennen mit, um mich zu verhauen, wenn ich frech werde. Aber ich werde ja zum Glück nie frech. Sicher hätte ihr als Preis auch ein Crossbikekamm gut gestanden – für ihre Haarpracht. Nein, ich werde nicht frech. Guido lieb, besonders zu den etwas gesetzteren Frauen. Schön ist, dass die Ehrungen draußen stattfinden bei Sonne und es große Pokale gibt, nur der eine oder andere kann mit Tischlampen (nicht Ti-Schlampen), mobilen Türgarderoben oder elektrischen Fliegenklatschen nicht allzu viel anfangen – na ja, bis vielleicht auf Frau Kaiser, wie angedeutet. Nein, frech bin ich nicht. Die Würstchen, die es für die Langstreckler gibt, sind wiederum köstlich. Allesverwerter, Möchtegerndeckkater, Schmusetiger und Vielfraß Cooper weiß das zu bestätigen. Und vielleicht klappt es ja auch mal, eine Teamwertung über 69 km durchzuführen, denn der zu gewinnende Fresskorb ist nach 69 km wegen des größeren Appetits schneller geleert als nach 46 oder gar 23 km, besonders wenn man FK im Team hat und es Würstchen gibt.

So, nach dem Halbgasmodus beim KBC hoffe ich auf einen Vollgasmodus next week beim EBM, wenn nix dazwischen kommt. Sowohl Arm als auch Bike halten im Gegensatz zu mir heute nahezu anstandslos durch, was momentan für mich noch wichtiger ist als das Podium. Und es kommen wieder bessere Tage, hoffe ich. Bis demnächst!

Abfahrt Richtung Brücke

Abfahrt Gegenseite mit Dr. O, HDW, Thomas Peschke und Güldi

Zieleinfahrt

v. l. n. r.:  Christian, FK, Sandra, Anett Teichmann, Güldi, LH


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