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Donnerstag, 12. September 2013

13. Greifenstein-Bike-Marathon am 08.09.13

Meine Mieze Coco ist seit zwei Tagen das erste Mal überhaupt rollig. Nachts mauzt sie und will mich beschmusen, weil ich vermutlich ihr Ersatzkater bin. Entsprechend müde bin ich, und deswegen kommt der Rennbericht auch erst jetzt. ;-)

Schon wie in den beiden letzten Jahren zeigte sich das Wetter in Geyer sensationeller Weise von seiner besten Seite: relativ mild, trocken und sonnig.
Dass Güldi pünktlich sein kann, bewies er auch heute wieder. Direkt neben mir parkten die Scheffels, somit konnte man vorab checken, ob die Dixiklos besetzt sind oder nicht, ohne erst hinlaufen zu müssen.
Da meine Teamkollegen Sebastian und Immanuel Stark erst 20 min vor dem Start eintrafen und ich bis dahin keinen Verbottler gefunden hatte, drückte ich zwei meiner fünf Flaschen Vater Scheffel in die Hände, weil er sich dankenswerter Weise bereit erklärte, mich in der ersten Runde zu verbotteln. Kurz nach beiden FK’s traf unser eigener „Versorger“ in Form von Martin Weißbach ein, dem wir unsere ca. 15 Flaschen und einen Laufradsatz übergaben. Respekt und vielen Dank.

Kurz nach neun knallte die Pistole, und ab ging die Post, erst verhalten, doch nach dem Downhill zu den Schanzen verschärft. Manu „FKJ“ Stark machte die Pace, wenig dahinter folgten Sebastian „FK“ Stark, Torsten „Mütze“ Mütlitz, „Dixisteve“ Scheffel, Sebastian „Küfi“ Küfner, Güldi himself und ein unbekannter Tscheche ohne Spitznamen. Letzterer drückte das Loch zu FKJ im Anstieg zu den Greifensteinen spielend zu und gaste an, als ob es da oben Oblaten zum Sonderpreis gibt. Beide FK’s und Mütze gingen das Tempo mit, doch für Steve und mich alten Mann blieb nur das Nachsehen. Küfi blieb auch bei uns. Oben angekommen, waren die vier Führenden etwas enteilt, doch im ruppigen Downhill fuhren Steve und ich wieder heran und im Tal direkt in die Gruppe hinein. Küfi ging hier verloren. Im nächsten Anstieg hinauf zum Ana Mare verabschiedete ich mich dann aber gänzlich aus der fünf Mann starken Gruppe – nach hinten, versteht sich –, da ich stur meinen Hobel fuhr und auch nicht viel schneller konnte. Von nun an war ich allein unterwegs und drückte die langen Geraden entlang, so gut es ging ohne Windschatten.
Die zweite Runde verlief bis zum Downhill von den Gripstones auch recht unspektakulär. Hier handelte ich mir aber vermutlich einen Schleicher ein – mal wieder –, und mein Steuersatz hatte auf einmal merkliches Spiel. Oben am Bad griff ich mir meine Flasche von Martin und gaste recht zügig den zweiten Teil der Strecke an, weil der Rückstand zu meinem direkt vor mir liegenden Konkurrenten laut Zurufen nicht mehr so groß war. Und prompt erwischte ich den Tschechen ohne Spitznamen zu Beginn der langen Forstautobahnen und pflügte vorbei. Er hing sich natürlich hinten rein, doch irgendwann flog er raus aus meinem enorm großen Windschatten. Dank des relativ geringen Luftdrucks hinten ließen sich die Wurzelpassagen recht komfortabel fahren, auf den festen Wegen allerdings klebte das Heck merklich auf dem Boden.
Zu Beginn von Runde drei holte ich mir wieder meine Flasche ab. Auch wurde mir wieder der Rückstand zu Platz vier durchgesagt. Zwei Minuten. „Da sollte doch noch was gehen“, meinte Verbottler Martin. Und er sollte Recht behalten. Im Anstieg zu den Gripstones kam ich in Schlagdistanz zu Teamkollegen Immanuel, allerdings holte ich ihn erst am Ana Mare ein. Martin rechnete noch nicht mit mir, sodass es bei der Flaschenübergabe zu tumultartigen Szenen kam. Aber am Ende hatte ich sie, meine Flasche. Wir zwei hielten ein Schwätzchen und fuhren gemeinsam in Richtung Jugendherberge. Wir wechselten uns mit der Führung ab und hielten das Tempo recht hoch. Irgendwann meinte FKJ, dass Steve Scheffel ca. hundert Meter vor uns fuhr. Ich hätte das gar nicht bemerkt, weil ich immer nach unten gucke, ob mein Fahrrad noch heile ist. Ich spannte mich nach vorne und drückte das Loch zu Steve zu, der allerdings dem Mann mit dem Hammer begegnet zu sein schien. Sein Akku war fast leer. Ohne Gegenwehr ließ er uns zwei vorbeifahren und hing sich auch nicht hinten rein. Nun waren wir Dritter und Vierter. Nicht übel. Ich fuhr weiter von vorne, um möglichst schnell ins Ziel zu kommen, da meine Luft hinten langsam, aber sicher entwich, ich aber nicht absteigen wollte. Den letzten Kilometer zog ich noch etwas an, doch Manu machte keine Anstalten, mich zu attackieren, da er meine Führungsarbeit würdigte. Am Ende kamen wir sogar noch in die Nähe von Mütze, fuhren aber schließlich kurz hintereinander ins Ziel auf Platz drei und vier. Das war auch ganz gut so, denn hinten waren es nur noch 0,7 bar, die das Manometer anzeigte beim Aufpumpen zum Ausfahren.

Das Ausfahren selber fand mit den Mannen vom Team Fast-Zweirad-Haus statt. Wir begegneten dabei einem alten Mann, den, als er meine Startnummer 623 sah, scheinbar ein Déjà-vu ereilte. „Or, sogar die 623“, meinte er. Ich habe anschließend gegoogelt, aber fand keine Anhaltspunkte für Panzerbezeichnungen, Bataillone, Geschwader, Brückenköpfe usw. Für Hinweise bin ich dankbar.
Unter der Dusche etwas später gab’s noch ein Geschenk in Form einer gelben Ente von Vater Scheffel. Sie schmückt jetzt mein Display im Pussywagon. Danke!

Die Siegerehrungen fanden traditionsgemäß etwas später statt, und ich durfte nach langer Zeit auch mal wieder Sonnenschein Laura Hoffmüller begrüßen, die mal kurz aus dem Krankenhaus abgehauen war.
Die Helden der 90 km wurden gleich zu Beginn geehrt, erstmals überhaupt mit Pokalen statt mit Gutscheinen. Und wir durften zuerst unsere Preise aussuchen. Genau deswegen fahre ich ja auch die Langstrecke. ;-) Zu allererst griff sich FK sein Präsent. Ihm hatte man frühs vermutlich wieder was in den Tee getan, denn er fuhr heute alles in Grund und Boden. Von Oma Stark gab’s zu meiner Überraschung auch noch zwei Maxipacks Haribos á 360 g, wovon eine sofort von uns vernichtet wurde. Die andere durfte ich ganz allein mit nach Hause nehmen. Coco bekam das aber mit und versuchte, gleich mal ordentlich zuzulangen – ohne Erfolg.
Teamkollege Markus Werner wurde Gesamtsieger über die Mitteldistanz, Vater Stark AK-Zweiter über dieselbe Strecke.

Das Event war wieder sehr gut organisiert, die Streckenposten gaben sich große Mühe, uns bei dreißig Sachen die Pappbecher zu übergeben, meine rechte Schulter hat die Wurzelpassagen überlebt, mein Bike hat auch diesmal nicht durchgehalten, und das kleine Kettenblatt habe ich umsonst mitgeschleppt. Also alles bestens.

Wenn mich Coco in Ruhe lässt, sehen wir uns in Eibenstock. Bis dahin gute Nacht.

Copyright by Günter Zobel

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