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Mittwoch, 19. Oktober 2011

News from the Kur, Teil 6

Etwas früher als sonst und deutlich kürzer: der letzte Teil der Kur-Saga.
Ich bin wieder wohlbehalten zu Hause angekommen und habe es auch auf der Autobahn nicht übertrieben. Ein erster Kurerfolg stellte sich schon ein: die Entschleunigung. ;-)
Am letzten Wochenende nahm ich meine beiden Blondinen mit nach Lüneburg und einen Tag später nach Celle. Es waren zwei sehr schöne Ausflüge, die wider Erwarten ohne makabre Zwischenfälle vorübergingen. In Celle war nicht viel los, so dass wir eigentlich nur auf den Rathausturm geklettert sind und anschließend beim Griechen essen waren. Sehr lecker, der Gyros. Absolut empfehlenswert.
Am Samstagabend wurde dann wieder Tabu gespielt; ich blieb diesmal verschont von schlüpfrigen Begriffen. Das Ganze zog sich bis nach Mitternacht hin. Sonntags habe ich mit der jüngern Blondine DVD geschaut. „2012“ hieß der Blockbuster, wobei der Filmtitel wörtlich zu nehmen war.
Beim Abendessen zuvor verlor gottlob niemand seine Hosen, doch rammte mir eine meiner Tisch-SUDFJADs den Stuhl ins linke Knie. Diese SUDFJAD stand schon lange auf dem Index der Reha-Einrichtung. Sie hat einige Männer auf dem Gewissen. Dem einen knickte sie den Fuß um: Muskelfaserriss und sechs Wochen Pause. Dem anderen trat sie in die Wade: Gefäßverletzung inkl. Operation und Kurabbruch. Einem weiteren rammte sie ihren Ellenbogen in den Bauch und mir ihren Stuhl ins linke Knie. Sie wurde von uns nur noch „Der Killer“ genannt.
Montags gingen dann endlich wieder die Therapien los. Meine Lieblingstherapie war natürlich der Spocht. Unser kleinwüchsiger Spochtlehrer hatte dabei den Einfall, mit ca. dreißig Damen und wenigen Männern Völkerball zu spielen. Ich selbst war begeistert, endlich mal ein Mannschaftsspiel mitmachen zu dürfen. Schnell wurden die Mannschaften gebildet, die vorwiegend aus SUDFJADs bestanden. Der Spochtlehrer erklärte schnell die Spielregeln, und schon ging’s los, das Gebolze. Doch offensichtlich haben manche die Spielregeln nicht so richtig geschnallt. Die SUDFJADs schossen ihre eigenen Mitspielerinnen im eigenen Feld ab oder warfen den Ball nach hinten zum gegnerischen Strohmann, der sie daraufhin brutal abschoss. Oh Mann, schämte ich mich fremd. Ich selbst wurde wieder gebeten, nicht so straff zu schießen, da einige der SUDFJADs sündhaft teure Brillen trugen. Und obwohl es sich nur um ein harmloses Spiel handelte, wurde doch so mancher Ehrgeiz geweckt. Mich selbst erwischte es in Minute 20, als es eine der wenigen SUDDJADs auf mich abgesehen hatte, den Ball recht straff auf mich warf, ich den Ball spektakulär fangen wollte, mir dies völlig misslang und mein Einsatz in voller Breitseite auf dem Parkett endete. Natürlich war es wieder die linke Seite meines geschundenen Körpers. Folge: Sturzwunde von Salzwedel wieder offen und blutig sowie Prellung des linken Hüftgelenks. Da ich ja nun raus war, musste ich mich zurückschießen ins Spielfeld. Mit ordentlich Wut im Bauch bekam ich auch schon den Ball und ballerte ihn voller Wucht einer SUDFJAD zwischen die Beine. Das tat sicher weh, mir aber vorher auch, und ich war wieder im Spiel. Am Ende schoss ich auch noch den Strohmann der gegnerischen Mannschaft (eigentlich Strohpuppe) mit einem harten Treffer auf den Po ab. Das war der Sieg für unsere Mannschaft und ein blauer Fleck für die Strohpuppe.
Beim Badminton am Abend mit der jüngeren der beiden blonden SUDDJADs war ich dann aber quasi chancenlos wegen der Schmerzen. Dafür sind meine Nackenschmerzen endlich Geschichte, der Massage und Krankengymnastik sei Dank.
Nun nahte auch schon der Tag des Abschieds. Ich bekam sehr schöne Geschenke von meinen beiden Blondinen und ließ die eine SUDFJAD noch mal so richtig an mir rumknuddeln. Sie meinte, ich wäre aber auch so knuffig. Ich ließ es über mich ergehen und knuddelte selbst so um die fünfzehn Damen in wenigen Minuten. Wahnsinn, und das als introvertierter Dönerverkäufer.
Nun ja, was nehme ich mit von der Kur? Ein paar Schürfwunden, eine Prellung, ein paar neue Herzprobleme, etwas Panik deswegen, Missmut über die Ärzte dort und die Behandlungen, aber auch einige neue Kontakte, die ich ausschließlich mit Damen geknüpft habe, und die Erkenntnis, doch recht beliebt gewesen zu sein bei der Kur.
Jetzt bin ich wieder zu Hause, verfüge hier am NDW (Nabel der Welt) endlich wieder über Highspeed-Internet und genieße mein eigenes breites Bett, in dem ich beinahe perfekt geschlafen hätte, wenn mich heute früh beizeiten nicht eine der beiden Blondinen angerufen hätte, um sich nach meinem Status zu erkundigen. Nur ans Klo muss ich mich neu gewöhnen, sind die in Sachsen doch irgendwie viel tiefer gelegt als im Norden.
Ich werde mich nun in die Saisonpause verabschieden und hoffe, in der nächsten Zeit von Kuren verschont zu bleiben. Haltet die Ohren steif und bis demnächst in diesem Theater! Der Güdö.

Samstag, 15. Oktober 2011

News from the Kur, Teil 5

Nun denn, die Menopause scheint vorbei zu sein, denn es stehen wieder Betten vor den Zimmern … Zeit für den Wochenblog.
Letztes Wochenende war eher bescheidenes Wetter, also ging’s nur kurz aufs Rad und danach mit meinen beiden Blondinen nach Uelzen in zwei Spielwarenläden, auf den Hundertwasser-Bahnhof und in ein China-Schnell-Restaurant. Letzteres war wider Erwarten sehr zum Verweilen geeignet, da das Essen bestens schmeckte, es schön warm war und es draußen kübelte wie bekloppt. Im Hundertwasser-Bahnhof dagegen lief gerade eine Verfolgungsjagd. Der Kriminelle rannte mit drei Bierflaschen an mir vorbei und rief: „Scheiß Bullen.“ Die beiden „Bullen“ verfolgten ihn im Laufschritt. Sonst war’s eher unspektakulär. Abends probierten wir dann das gekaufte Spiel – Tabu hieß es – aus. Eher nix für mich, weil man da Begriffe erraten muss, ohne bestimmte Wörter zur Verfügung zu haben. Das gipfelte darin, dass ich den Begriff „Wunderlampe“ erklären musste, ohne die Worte Flaschengeist, Aladin, 1001 Nacht, Mr. Propper, Orient usw. verwenden zu dürfen. Wie erklärt man das? Nun ja, ich sagte: „Wenn man dran rubbelt, kommt was Großes raus.“ Cheise war’s, merkte ich alsbald. Nachdem das höllische Gelächter der fünf anwesenden SUDDJADs verebbt war, bekam ich dennoch keinen Punkt, da der Begriff NICHT erraten wurde. Wie soll ich das denn noch erklären, Mensch? Wieder mal ins Fettnäpfchen getreten.
Unterdessen hatten wir auch wieder Gruppentherapie. Eine Sitzung, die ich gar nicht leiden kann, weil’s dort eher deprimierend zugeht. Ich lockere die Therapie manchmal etwas auf und verarsche den Therapeuten, wenn er mich verarscht. Neulich bekam ich sogar Lob von den SUDFJADs in unserer Gruppe wegen meiner lockeren Art während der Therapie; die Eine (die Milchdrüsen-SUDFJAD) fand das so knuffig, dass sie mich knuffte, weil ich es ihr erlaubte. Die knufft mich sehr gerne, dünkt mich. Heute schon wieder.
Beim Plantschen im Pool (Kampfschwimmen) unter der Woche blieb ich noch eine Weile länger im Wasser, als es mein Stundenplan vorsah, also quasi illegal. Ich nahm noch an der Wasser-Rückenschule teil. Es waren dann ca. 25 SUDFJADs und einige SUDDJADs nebst einem Burni, also eine richtige SUDFJAD-Suppe. Wir bekamen jeder einen kurzen Besenstiel und ein stramm sitzendes Schaumgummidingsbums, was man auf den Stiel aufstecken musste. Wir sollten damit Übungen für den Oberkörper nach Anleitung machen. Das Schaumgummidingsbums erschwerte natürlich die ganze Sache wegen des Auftriebs. Irgendwann sollten wir damit auch das Angeln simulieren, besser gesagt, das Auswerfen der Rute. Ausgerechnet mein Schaumgummiteil saß recht locker auf dem Stiel. Ich warf die Rute und flutsch, flog das Schaumgummiding durch die 20-Meter-Halle einer SUDFJAD mitten auf ihre zwei Sturmbojen. Das Gelächter war sehr groß, doch mir war das Ganze sehr peinlich und ich fiel mal wieder negativ auf. Auch der Spochtlehrer meinte: „Aha, Sie schon wieder!“ Ich ließ mir anschließend einen neuen Stiel geben, auf dem das Teil besser saß. Kurz darauf mussten wir mit dem Schaumgummiteil unter Wasser ein Stampfen simulieren. Fragt mich nicht, wozu das gut ist, aber ich tat es. Wie gesagt, Gruppenzwang. Der Auftrieb von dem Teil war allerdings so enorm, dass mir der Besenstiel zwischen die Beine wanderte, mich Leichtgewicht aushob und eine Rolle im Wasser machen ließ. Ergebnis: Kopf unter Wasser, Beine oberhalb des Wassers, Stiel zwischen den Beinen. Das Gelächter war schon wieder groß. Ich mache das nicht absichtlich, im Gegenteil. Ich versuche, mich stets zusammenzureißen und nicht aufzufallen, doch irgendwie ziehen mich solche Missgeschicke an. Cheise ist das.
Am nächsten Tag kurz vorm Ende des Abendbrots kam eine dicke SUDFJAD mit ihrem Rollator vorbeigerollert und schien direkt an unserem Tisch die Trainingshosen zu verlieren, weil sie sich die Teile auf einmal schlagartig nach oben zog und rumfluchte. Ich fragte meine Tisch-SUDFJADs, ob die sich jetzt tatsächlich die Hosen hochgezogen hat und in Schlüppies (= Zelte) hierstand. Die fingen auf einmal fürchterlich an zu lachen. „Nee, die hat sich nur die Hosen zurechtgerückt, weil die beim Essen hochgerutscht sind.“ Mann oh Mann, eine Dicke in Schlüppies wäre beim Essen das Letzte gewesen. Zum Dank an meine Fehldeutung lag dann auch gleich wieder ein Zettel vom Arzt im Briefkasten, ich solle doch am folgenden Tag frühs, mittags und abends zur Blutdruck- und Pulskontrolle kommen. Das k… mich echt an, zumal ich da häufig Panik schiebe bei so was. Die delegieren mich auf meine letzten beiden Tage bestimmt doch noch in die Herzklinik nach Bad Bevensen. Der ganze Kuraufenthalt war geprägt von der Angst, einen Herzfehler zu haben, der daheim noch nie diagnostiziert wurde, und kurz vor der Abreise noch das. Ich sagte ja bereits, dass teilweise Truppenteile von Patienten von hier in die nahegelegene Herzklinik transportiert und untersucht werden. Da fließen sicher Gelder zwischen beiden Häusern … Die Kur war eigentlich völlig für den Arsch und hat die Sache nicht verbessert, im Gegenteil … Wenn also jemand zur Burni- oder Panikattackenkur nach Bad Bodenteich muss, Vorsicht! Man kommt hier als Gesunder an und geht u. U. als Schwerkranker. So in dieser Art beschwerte ich mich am folgenden Tag bei meinem Therapeuten, und siehe da, es geht doch. Er setzte das Blutdruckmessen und weitere durchaus mögliche Untersuchungen ab, nachdem ich ihm nochmals erklärte, Leistungssport zu betreiben.
Mein Abschlussgespräch dagegen führte ich übrigens mit einem bulgarischen Arzt und nicht mit meinem eigentlichen medizinischen Betreuer. Ich hatte mit dem Bulgaren noch nie ein Wort gewechselt. Und dann ist er auch noch Gynäkologe. Ich hatte seit über 36 Jahren keine Probleme mehr mit meinen Eierstöcken oder der Gebärmodder, und jetzt führe ich ein Abschlussgespräch mit einem Frauenarzt, der kaum Deutsch versteht? Was für ein Schwachsinn. Wenn ich sage, dass ich mit der Art und Weise, wie hier „therapiert“ wird, nicht einverstanden bin, schabt der mich zum Dank noch aus. Großartig. Na ja, ich habe mir mal vorsichtshalber den Hintern rasiert für alle Fälle …
Am Vorabend spielte ich zur Abwechslung wieder mal Badminton mit meinen zwei Lieblingsblondinen. Dumm nur, wenn ein Tischtennisball die Flugbahn meines Federballs kreuzt, der sehr dicke Tischtennisspieler dem Tischtennisball hinterhergeht, in die Schlagbahn meines Talbot-Badmintonschlägers gerät, mit dem ich gerade ganz fürchterlich aushole, um den Federball zu treffen, den Schlag voll durchziehe, um letztendlich nicht den Federball, sondern die Wampe des dicken Tischtennisspielers zu treffen, der zwischen Schläger und Federball gerät. Es machte fatsch, und die Halle tobte, doch dem Dicken machte der Volltreffer nix aus, im Gegenteil. Er fragte mich nur, ob mein Schläger noch ganz sei. Er war es glücklicherweise. Heute allerdings hatte der Dicke einen Abdruck vom Schläger auf seinem Bauch, sagte er mir. Die Dicken sind eigentlich ganz witzig und jammern nicht herum wie die Depris. Sie wohnen zumeist im Erdgeschoss, damit die Gebäudestatik nicht beeinträchtigt wird. Einer von denen hat in den letzten Wochen 70(!) Kilogramm abgenommen und wiegt jetzt nur noch lächerliche 200 Kilo. Respekt.
Was gab’s sonst noch? Ach ja, gestern wurde endlich nach drei Wochen meine Bettwäsche gewechselt. Nach einer Woche war sie ja schon blutig vom Arm. Besten Dank, denn ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet! Dann ist unser Tischkroate vorzeitig entlassen worden. Man hat ENDLICH gemerkt, dass es die völlig falsche Therapieeinrichtung ist für jemanden, der im Balkankrieg einen Bauch- und einen Beinschuss erhielt, viele schlimme Erinnerungen in sich trägt, traumatisiert ist und nicht gut Deutsch spricht. Seine letzten Worte waren so in etwa: „Alle Frauen scheiße sehen aus hier. Die sind so dick und dreckig, die brauchen eine Flex zum Zähneputzen.“ Wenn das schon ein Kroate sagt, auweia. Jedenfalls bin ich für ihn bei der progressiven Muskelentspannungstherapie eingetreten; die war toll, bis der Schlagbohrer nebenan wegen des Wasserrohrbruchs einsetzte und mich aus den Träumen riss. Außerdem pennte eine SUDFJAD ein und schnarchte. Ja, auch Frauen schnarchen. Die sind alle so müde hier, das geht gar nicht.
Und da ich jetzt auch müde bin und in wenigen Stunden mit zwei Blondinen nach Lüneburg oder Celle fahren werde, sage ich mal schnell tschüss bis demnächst. Euer Burni.

Freitag, 7. Oktober 2011

News from the Kur, Teil 4

Es ist schon wieder Freitag. Mensch, vergehen die Tage hier schnell. Und noch keine Betten vor den Zimmertüren? Was ist denn hier los? Menopause?
Letztes Wochenende habe ich mal etwas intensiver die Gegend erkundet. In Salzwedel habe ich dann auch prompt die Straße vermessen, besser gesagt, den Radweg. Es lag ein wenig Schotter in der Kurve, und da hat’s mich vom Bike gewedelt. Natürlich - wie immer - die linke Körperhälfte neu tapeziert und mit schön blutender Asphaltflechte zurück in die Herberge gedüst und selbst verarztet. Das Waschbecken sah nach dem Ausbürsten der Wunden aus wie Fury in the Slaughterhouse. Ich mache MarkUs WernEr langsam Konkurrenz, was Stürze angeht. Einen Tag später bin ich dann frei Schnauze in die andere Richtung geradelt und in Celle rausgekommen. Auf dem Rückweg musste ich feststellen, dass mein Orientierungssinn doch nicht mehr der allerbeste ist, und plötzlich Hannover und auch Hamburg ausgeschildert waren. Da hatte ich mich schön vertan, fand aber dank des Navi-Kompasses doch noch den Weg nach Hause. Die Tour wurde dadurch etwas länger.
Aber ich war nicht nur radeln, sondern auch mit dem Auto in der Pampa unterwegs. Lüneburg (LG) ist nur 60 km entfernt, und so dachte ich mir, fährste hin und guckste dir das Nest mal an. LG ist eine recht idyllische Stadt und war an diesem Tage bestens besucht. Ich unternahm u. a. einen Abstecher auf den sog. Wasserturm. Für wahnwitzige 3,90 EUR nahm ich aufgrund des Graukappengedränges vor dem Fahrstuhl die Treppe. Oben angekommen, bot sich ein fantastischer Blick über die Lüneburger Heide und Umgebung. Aber was waren das für merkwürdige Leute auf der Aussichtsplattform? Aha, es wurde gerade eine Hochzeit gefeiert. Aber wie sahen denn das Brautpaar und ein paar der Trauzeugen aus? Oh Cheise, ich war mitten in eine lesbische Hochzeit geraten. Das waren Frauen mit kurzen Haaren, Schlips und männlicher Stimme. Beim Brautpaar konnte man auch sehen, wer hier der „Mann“ war und wer die Frau. Ich schnell wieder runter und weg, bevor die mich noch als Blumenmädchen missbrauchten.
Unterdessen nähere ich mich in der Kureinrichtung der SUDDJAD-Zielgruppe an. Es sind zwei Blondinen, wobei eine 1,85 m misst. Es ist i. Ü. nicht Brigitte Nielsen. Die andere ist jünger als ich und sehr attraktiv. Na ja, habe sie beide im Audi mitgenommen, und wir sahen uns den Märchenpark in Salzwedel an und Salzwedels Innenstadt. Und abends duelliere ich mich mit beiden nun regelmäßig beim Badminton. Leider treffe ich immer noch diverse Weichteile und muss pro Treffer einen Riegel Kinderschokolade rausrücken. Cheise, nun habe ich bald keine mehr. Neulich schnappte ich mir die jüngere Blondine und fuhr mit ihr nach Uelzen, um einen vernünftigen Badmintonschläger zu kaufen. Seitdem schmettert sie auch recht heftig. Mist.
Unserem Tischkroaten ist in der Zwischenzeit auch ein Missgeschick passiert. Beim Duschen blieb er beim Schließen des Duschvorhangs unbewusst an der Alarmleine hängen. Zwei Minuten später standen zwei Schwestern und ein Arzt bei ihm in der Duschkabine. Er erschrak fast zu Tode, konnte aber den kleinen Kroaten gerade noch mit einem Handtuch verdecken. Wenige Tage später musste er aus dem Zimmer ausziehen, weil ein Wasserrohrbruch unsere Etage heimsuchte. Normalerweise passiert nur mir so was - auf Arbeit - und ich war überrascht, diesmal bis auf den Heizungsausfall halbwegs verschont zu bleiben, obwohl ich im Zimmer 13 wohne.
Unter der Woche war ich nun schon zum dritten Mal beim EKG. Die Ärzte hier haben ein Problem mit meinen „Kurven“ und machen mir das Leben hier nicht leicht. Man muss bedenken, dass in der Nähe eine Herzklinik angesiedelt ist und sehr häufig Patienten von hier dorthin verfrachtet werden und ein Leistungs-EKG, Ultraschall oder sogar einen Herzkatheder bekommen. Meistens ist aber alles i. O. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Beim Bowling mit den Dicken habe ich auch schon zum dritten Mal in Folge gewonnen, so dass mir die Herausforderung fehlt – und der Platz auf der Sitzbank wegen der recht breiten Mitspielerinnen. Dafür habe ich jetzt Massage und Krankengymnastik für meinen Nacken erhalten. Das fetzt und hilft wirklich. Die Schmerzen lassen langsam nach.
Das Highlight der Woche war aber die Tanztherapie. Ja, der Burni musste tanzen, und zwar in der Gruppe. Eine Dame verließ gleich zu Beginn den Raum, doch ich blieb hart. Wir wurden von einer Tanztherapeutin in Richtungs- und Kreistänze eingewiesen. Vorher sollten unsere Füße in unsere Gedanken wandern. Eigentlich müsste es ja andersrum heißen, aber wurscht. Und sie regte uns an, doch auch mal zu gähnen. Sie selbst gähnte quasi ständig. Nun denn, los ging’s mit einem irischen Richtungstanz und verschiedenen Interpretationen der Gestik und Mimik eines jeden. Nachdem meine Füße in meinen Gedanken angekommen waren, legte ich auch schon voll los – nach vorn, nach hinten, nach links und nach rechts. Das zog sich dreißig Minuten hin. „Darf ich Sie dazu einladen, Ihre Bewegungstendenz in Ihren Gedanken zu analysieren?“, fragte sie anschließend immer. Leider konnte ich das nicht, denn dort waren ja noch meine Füße. Weiter ging’s mit einem mittelalterlichen Kreistanz. Ringelreihe, vier Schritte vor, wieder zurück, vier Schritte nach rechts und wieder zurück. Meine rechte Nachbar-SUDFJAD verzählte sich hin und wieder, so dass ich sie beim imaginären fünften Schritt immer wieder zurückzerren musste, damit sie nicht abhaut. Sorry, wenn’s vielleicht manchmal etwas derb war. Das war übrigens die SUDFJAD, die mich zu Beginn meiner Kur an ihre linke Milchdrüse gepresst hat. Diesmal verschonte sie mich beim Abendessen. Offensichtlich hatte ich mich aber dennoch gar nicht so blöde angestellt, denn nach den neunzig(!) Minuten wollten die SUDFJADs, dass ich dienstags mit zum Tanzen gehe in die Sporthalle, weil dort dramatischer Männermangel herrscht. Ich konnte ihnen das aber ausreden – bis jetzt. To be continued.
Gestern Abend noch mal schön Blondinenbadminton gespielt, obwohl, so schön war’s gar nicht, denn mein männlicher(!) Doppelpartner ließ bei dem einen oder anderen Schmetterschlag immer mal einen fahren und dachte, ich hör’s nicht, die olle Sau. Ich hoffe, heute steht er nicht am Start, denn heute bin ich schon wieder verabredet …
Dann genießt mal das Wochenende und passt beim Schmettern auf!